Nur ein rundum gesundes und zufriedenes Pferd kann optimale Leistungen erbringen.

Hintergrund und Geschichte der Osteopathie

Der Begriff Osteopathie setzt sich aus den griechischen Wörtern "os" für Knochen und "pathos" für Leiden zusammen, bedeutet also wörtlich übersetzt "Knochenleiden".

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche, sanfte und rein manuelle Therapieform. Ziel der Osteopathie ist es, Funktionsstörungen zu erkennen und mithilfe manueller Techniken zu beseitigen. Dies sorgt dafür, dass der Körper sein Gleichgewicht wiederfinden und Dysfunktionen ausgleichen kann.

In der Humanmedizin hat die Osteopathie eine bereits mehr als hundertjährige Tradition und wurde in den USA von dem Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828–1917) begründet.

Die Anwendung der Osteopathie in der Tiermedizin ist dem französischen Tierarzt Dominique Giniaux zu verdanken, der das humane osteopathische Prinzip auf die Pferde übertrug.

Nach Deutschland kam die Pferdeosteopathie durch die Zusammenarbeit von Beatrix Schulte Wien und Pascal Evrard (†2003). Zusammen mit der Tierärztin Dr. Ina Gösmeier und Pascal Evrard gründete Beatrix Schulte Wien 1997 die erste Ausbildungsstätte für Pferdeosteopathen in Dülmen / Westfalen – das Deutsche Institut für Pferdeosteopathie (DIPO).

Grundsätze der Osteopathie

Die Osteopathie ist eine Kunst, eine Wissenschaft und eine Technik, die das Gleichgewicht des Organismus wieder her­stellen will.

Die Grundsätze (nach A. T. Still):

1. Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion

Eine Struktur/Gewebe muss so aufgebaut sein, dass es seiner Funktion gerecht werden kann. Ist ein Gewebe in seinem Aufbau durch krankmachende Reize verändert, dann ist auch die Funktion des Gewebes vermindert/verändert. Ebenso umgekehrt: Ändert sich die Funktion eines Gewebes/Struktur, so muss sich auch der Aufbau dieses Gewebes dementsprechend ändern.

2. Arterielle Regel

Alle Organe und Zellen leben davon, dass sie durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten (z.B. Lymphe) ernährt werden. Wird diese Flüssigkeitsversorgung gestört, kommt es zur Schwächung der betroffenen Gewebe und so zur eingeschränkten Funktionsfähigkeit des Organs/Struktur. Dies macht den Organismus anfällig für Krankheiten.

3. Die Gesamtheit des Körpers

Jeder Körper, jeder Organismus ist als Ganzes zu betrachten. Alle "Teile" eines Lebewesens zusammen bilden eine Einheit.

4. Die Selbstheilungskräfte des Körpers

Die osteopathische Behandlung setzt gezielte Reize am Organismus um Selbstheilungskräfte einzuleiten. Der Körper bekommt so die Möglichkeit sein gestörtes Gleichgewicht wieder ins "Lot" zu bringen, wieder zu harmonisieren. Darum ist es wichtig das sich das Pferd nach einer Behandlung ca. 48h frei bewegen kann und nicht gearbeitet wird.

Zum heutigen Zeitpunkt ist der Name Pferdeosteotherapeut noch nicht als gesetzliche Berufsbezeichnung geschützt. Mit anderen Worten, jeder kann sich auch so nennen und ohne Fachwissen an einem Pferd manipulieren. Achten Sie bei Ihrer Wahl auf eine Qualifikation des Behandlers. Die zweijährige Ausbildung am Deutschen Institut für Pferdeosteopathie (DIPO) ist nur für Ärzte, Tierärzte und Physiotherapeuten offen. Nur nach bestandener Abschlussprüfung ist das tragen des Titels "Pferdeosteotherapeut DIPO" erlaubt.